Was ist morgenländisches schisma?

Das morgenländische Schisma war eine wichtige Spaltung in der christlichen Kirche im Jahr 1054. Es führte zur Trennung der östlichen und westlichen christlichen Kirchen und ist bis heute nicht vollständig überwunden.

Das Schisma wurde durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht. Ein Hauptstreitpunkt war die Frage nach der Autorität des Papstes, insbesondere in der Frage der Jurisdiktion über die östlichen Kirchen. Die orthodoxen Kirchen des Ostens behaupteten, dass der Papst eine primus inter pares (erster unter Gleichen) sein sollte, während die römisch-katholische Kirche im Westen behauptete, dass der Papst die höchste Autorität in der gesamten Kirche haben sollte.

Ein weiterer Hauptstreitpunkt war die Frage nach dem Filioque, einer Ergänzung zum Glaubensbekenntnis, die im Westen hinzugefügt wurde und besagt, dass der Heilige Geist sowohl vom Vater als auch vom Sohn ausgeht. Die östlichen Kirchen lehnten diese Ergänzung ab und argumentierten, dass der Heilige Geist nur vom Vater ausgehe.

Nach jahrelangen Spannungen und Streitigkeiten, erreichten die Spannungen im Jahr 1054 ihren Höhepunkt, als der Papst und der Patriarch von Konstantinopel, der die östliche orthodoxe Kirche vertrat, sich gegenseitig exkommunizierten. Dieser theologische und politische Bruch führte zur endgültigen Spaltung der Christenheit in die katholische Kirche im Westen und die orthodoxe Kirche im Osten.

Seitdem haben sich beide Kirchen weiterentwickelt und sind eigenständige religiöse Institutionen mit unterschiedlichen Traditionen und Glaubensvorstellungen geworden. Trotz einiger Bemühungen zur Wiederannäherung und zum Dialog zwischen den beiden Kirchen bleibt das morgenländische Schisma bis heute bestehen.